Mit zunehmendem Alter findet auf der Weißdüne immer mehr Boden- sowie Nährstoffbildung statt und gleichzeitig verringert sich der Salzgehalt. Mehr Nährstoffe und weniger Salz bedeutet mehr
Pflanzenvielfalt - es entsteht eine Graudüne. Ein artenreicher Lebensraum mit Sträuchern wie der eingewanderten Kartoffelrose oder Kriechweide, verschiedenen Gräsern wie dem Silbergras und Moosen
oder Seltenheiten wie der Wiesen-Küchenschelle, die in vielen Bundesländern auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen steht und wie die Stranddistel unter besonderem Schutz steht.
Während die Wiesen-Küchenschelle im zeitigen Frühjahr blüht, leuchten die blauen Blütenköpfe des Berg-Sandglöckchens oder die gelben Blütenähren der Echten Goldrute im Sommer. Graudünen weisen
meistens einen noch lückigen Bewuchs auf und werden von Wasser und Wind immer wieder aufgerissen. Mit der Zeit schließt sich die Vegetationsdecke der Graudüne jedoch vollständig. Die Nährstoffe
nehmen weiter zu und die Graudüne geht in eine Braundüne über, die über eine ständig geschlossene Vegetationsdecke verfügt und die älteste der drei Dünentypen darstellt. Jede Braundüne war also
irgendwann einmal eine Weißdüne und eine Graudüne. Typische Pflanzen sind der Sanddorn, Heidekrautgewächse wie die Besenheide, Rentierflechten, Waldkiefern oder Gewöhnlicher Tüpfelfarn. Wo welche
Pflanzen gedeihen, hängt von den Bedingungen innerhalb der Graudüne ab. Manche sind lediglich in den feuchten Dünentälern zu finden, andere nur in den trockenen, erhöhten Arealen. Übrigens, wer
meint, Dünen gäbe es nur unmittelbar am Meer, der irrt. Insbesondere Braundünen finden sich manchmal hunderte Meter weit vom Ufer entfernt und bilden über die Zeit ganz neue Lebensraumtypen aus
wie den Dünenkiefernwald auf der Schaabe.