Den größten Teil der Darßer Landschaft nehmen Dünen unterschiedlichen Alters ein. Die jüngste unter ihnen ist die Weißdüne. Weißdünen säumen nahezu jeden Ostseestrand auf Fischland, Darß, Zingst. Weißdünensand weist einen natürlichen Salzgehalt, aber kaum Nährstoffe auf. Damit können nur wenige Pflanzen zurechtkommen. Typische Pflanzen der Weißdüne sind beispielsweise Gewöhnlicher Strandhafer, Silbergras und Strand-Platterbse. Zu den pflanzlichen Bewohnern der Weißdüne gehört außerdem eine der seltensten Pflanzen Deutschlands: die Stranddistel. Weißdünen stellen für alle Bewohner einen extremen Lebensraum dar, der durch Wind und Wasser immer wieder in Bewegung gesetzt oder zerstört wird. Bereits vorhandene Pflanzen werden verschüttet und verrotten. Durch das Verrotten der verschütteten oder abgestorbenen Pflanzenteile findet eine zunehmende Nährstoff- und Bodenbildung statt, während der Salzgehalt abnimmt. Beides zusammen ermöglicht immer mehr Pflanzenarten, sich anzusiedeln und mit der Zeit wird die Weißdüne zur Graudüne. Graudünen können sowohl geschlossene Vegetationsdecken als auch offene, sandige Bereiche aufweisen. Neben verschiedenen Gräsern, Flechten und Moosen können in der Graudüne beispielsweise das Berg-Sandglöckchen, das Dünen-Stiefmütterchen und der Nacktstängelige Bauernsenf angetroffen werden. Beeindruckende Graudünen befinden sich zum Beispiel am Beginn des Rundwanderweges am Darßer Ort, wenn Sie aus Richtung Prerow kommen. Im Juni und Juli sind sie an der unübersehbaren Blütenpracht des Dünen-Stiefmütterchens und des Berg-Sandglöckchens erkennbar.
Mit der Zeit kommen Zwergsträucher wie die Schwarze Krähenbeere und die Besenheide hinzu, die vielen Menschen unter dem Namen "Heidekraut" bekannt ist. Schwarze Krähenbeeren können übrigens bis zu 140 Jahre alt werden und nennen Wurzelpilze ihr eigen, die in der
Lage sind, Nährsalze aus dem Rohhumus zu lösen. Wie viele Pflanzen in der Grau- und Braundüne bleiben sie recht klein und können dennoch uralt sein. Die zunehmende Zahl der Pflanzen bildet immer
mehr nährstoffhaltigen Boden aus, so dass sich auf älteren Graudünen eine geschlossene Vegetationsdecke herausbildet. Aus der Graudüne geht schließlich
die Braundüne hervor - die älteste unter den drei genannten Dünen, in der sich erste Bäume ansiedeln. Samen der Waldkiefer werden vom Wind herangetragen. Fallen sie in die Polster der Schwarzen
Krähenbeeren, die sich in Braundünen genauso wohl fühlt wie in Graudünen, finden sie optimale Bedingungen für den Start ins Leben vor. In den Polstern der Krähenbeere ist es nicht zu warm und
nicht zu kalt, es ist feucht und es wird Schutz vor Wind und Kälte geboten. Auf in die Jahre gekommenen, sprich alten Braundünen können übrigens richtige Wälder gedeihen. Solche
Dünenkiefernwälder gibt es zum Beispiel am Darßer Ort. Die eindrucksvollsten Dünenkiefernwälder des Darßes sind jedoch die "Prerower
Alpen" und jene, die den Strand zwischen der Hohen Düne und dem Nothafen säumen. Eine typische, sehr auffällige Pflanze der Braundünen sind die Rentierflechten, die in einigen Unterarten
vorkommen und nur von Fachleuten unterschieden werden können. Die silbrig-grauen Teppiche bedecken manchmal große Flächen und sind schon von Weitem zu erkennen. Abschließend sei gesagt, dass
viele Pflanzen sowohl in der Grau- als auch in der Braundüne vorkommen und dass es auch Dünenzwischenformen gibt, die nicht eindeutig einem Typen zugeordnet werden können.
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